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Leicht leben Teil 2: Von der Angst, loszulassen – menschliche und göttliche Aufbewahrungspflichten (29.09.2022)

Federleicht durchs Leben tanzen Federleicht durchs Leben tanzen | © Silke auf Pixabay

Wir Selbständige haben Aufbewahrungspflichten; so müssen wir Firmenunterlagen zehn Jahre lang behalten.

Ich beobachte auch im Privaten, dass wir Menschen uns Aufbewahrungspflichten auferlegen. Wir horten Gedanken, Dinge und Emotionen. Oh, wie erleichternd ist das, wenn hier nach und nach das Licht reingelassen werden darf!

Die Angst loszulassen entspringt der Unsicherheit, was ich brauche, die aus der Unsicherheit entsteht, was ich bin.

Ein echtes und tiefes Loslassen entspringt der Klarheit, die von Gott kommt. Diese Klarheit war zuerst da. Sie ist „nur“ verstellt mit dem, was wir zu unserer eigenen Sicherheit gemacht, angeschafft und aufgehoben haben. Was wir immer wieder ratlos in die Hand oder in den Kopf nehmen und von einer Seite auf die andere drehen. Und dann wieder zurücklegen, bis zur nächsten Runde.

Ich habe früher Gedanken gehortet und aufgeschrieben, und zwar meine eigenen. Sie waren eine Krücke, um nach einen roten Faden zu suchen und Klarheit zu finden. Nach einem Jahr mit „Ein Kurs in Wundern“ konnte ich 2019 alle Tagebücher aus mehreren Jahren loslassen. Ich konnte sehen, dass sie nur mein eigener Versuch waren, mir einen eigenen Heilsplan zu bauen. Ich hatte erkannt, dass ich das alles nun nicht mehr brauche. Der Kurs bietet alles Nötige, und das perfekt, um aus all dem rauszufinden.

Allerdings konnte ich in meinen Tagebüchern den Weg erkennen, der folgerichtig immer weiter geht. Ich war reif für den Kurs und seine Antworten.

Hier folgt kleiner Bericht von einem Telefonat, das mir zum Thema Aufbewahrungspflichten die Augen geöffnet hat, weil ich mich selbst darin wiedererkannt habe. Meinem Rehafreund ging es schlecht. Grund war, dass er aufgeräumt und alte Unterlagen gefunden hatte aus einer schmerzlichen Zeit seines Lebens. Ich erwartete, dass er nun befreit aufatmend berichten würde, dass er sie weggeworfen habe. Umso erstaunter war ich zu hören, dass er sie weiter aufbewahren wolle. Der Grund? Es könne doch sein, dass er noch mal in so eine schlimme Lebenssituation käme und dies dann brauchen würde.

Ich fühlte mich ertappt, weil ich den Grund dahinter kannte. Es ist die Angst und das fehlende Vertrauen, dass jede Situation die Lösung bereits beinhaltet. Dass wir neue und frische Gedanken bekommen werden, wann immer wir sie brauchen.

Lass mich noch einen Schritt weitergehen. Wir bewahren menschliches Leid in Gedenkstätten für nachfolgende Generationen auf. Das, was da passiert ist, darf sich nicht wiederholen. Steckt da Angst dahinter, mangelndes Vertrauen in uns selbst? Mangelndes Vertrauen in die Liebe?

Bei Gott gibt es NUR EINE Aufbewahrungspflicht:

Jeder liebevolle Gedanke ist wahr.
Alles andere ist ein Ruf nach Heilung und nach Hilfe, ungeachtet der Form, die es annimmt.Ein Kurs in Wundern, T-12.I.3.3-3.4

Das ewige Jetzt ist die gegenwärtige Heilung. Das ewige Jetzt ist die gegenwärtige Liebe. Diese göttliche Liebe fühlen zu lernen ist die Alternative zu allen Mahnmälern; ist die Antwort auf alles Leid aus der Vergangenheit. "Lehre nur Liebe" heisst es in "Ein Kurs in Wundern".

Vertrauen in die Liebe

Auf einer Portugalreise besuchte ich die Deutsche Evangelische Gemeinde in Gaia. Dort hatte gerade ein neuer Pfarrer, ein Ruheständler, seine Arbeit aufgenommen. Einen Gedanken aus seiner Predigt habe ich nie wieder vergessen. Es ging um Vertrauen. Er erzählte von einer Trauung und was er den jungen Leuten mit auf den Weg gegeben hatte. „Für eure Liebe gibt es kein Bankkonto. Ihr könnt eure Liebe nicht für später aufbewahren. Ihr dürft darauf vertrauen, dass ihr von Moment zu Moment stets neu damit beschenkt werdet!“.

So ist es. An diesem Beispiel habe ich es verstanden. Vertrauen geschieht immer im Moment, im ewigen Jetzt. Hierin ist alles heil und sicher. Hierin hat die Liebe nie ein Ende.


Christiane Schenke 2021

Eine Kommentarfunktion gibt es hier nicht, aber schreib mir gerne eine E-Mail, wenn Du Dich zu diesem Thema mit mir austauschen möchtest.

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