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Leicht leben Teil 1: deine blinden Passagiere (09.07.2021)

Federleicht durchs Leben tanzen Federleicht durchs Leben tanzen | © Silke auf Pixabay

Zwischen Schwere und Leichtigkeit ist nur ein Gedanke...

Wer sitzt denn da auf deinen Schultern?
Was hängt dir wie Blei an den Füßen?
Welcher Alpdruck hockt auf deiner Brust?

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Monster: ©Piyapong Saydaung auf Pixabay | Berg: ©Łukasz Siwy auf Pixabay

Die sonderbarsten Geschöpfe haben sich bei dir eingenistet, alle übergewichtig. Und sie hängen wie Kletten an dir. Haben es sich gemütlich gemacht. Sind einfach so aufgesprungen.

Da sind die großen Brocken, die dir die Sicht auf das Licht versperren. Und die unzähligen kleinen Wichtigkeiten, die schwer an dir hängen.

Es fühlt sich an wie die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern. Es ist die Last DEINER Welt! Und das ist zugleich die gute Nachricht: Du kannst im Nu schwerelos werden! Denn deine Welt hast du in deinem Geist selbst erschaffen! Du fühlst nur deine Gedanken!

Die sonderbaren Geschöpfe sind deine blinden Passagiere, die du durchs Leben trägst. Dennoch hast du selbst sie eingeladen, ihnen die Tür geöffnet.

Was kannst du jetzt konkret tun?

Nimm die körperlichen Be-schwer-den wahr. Fühle sie. Wo sitzen sie? Wie fühlen sie sich an? Wie eine umklammernde Enge, die dein Herz in dicke Eisenringe legt? Wie die gefürchteten Dementoren aus „Harry Potter“, die deine ganze Lebensfreude aus dir heraussaugen? Wie Schreckgespenster, die aus der dunklen Ecke hervorspringen, so dass dir das Herz bis zum Hals schlägt? Beschreibe die Gefühle so genau wie möglich. Damit sagst du ihnen: Ich fühle dich, ich nehme dich wahr. Und jetzt sind es keine blinden Passagiere mehr, sondern du schaust sie an.

Bewerte und analysiere deine Passagiere nicht. Mit Urteilen und Bewertungen gibst du ihnen Futter und mit Analysen mästest du sie. Wenn du das nicht sofort hinkriegst (denn das Urteilen haben wir schließlich lange trainiert und es loszulassen verlangt Übung), setze sie auf Diät. Probiere immer öfter, das Bewerten sein zu lassen. Urteilen ist wie ein lästiger Juckreiz. Wenn du kratzt, wird es immer schlimmer und du bekommst immer mehr Juckreiz. Wenn du es sein lassen kannst, vergeht es und irgendwann ist es ganz weg. Aber erwarte nicht, dass dies beim ersten Versuch klappt. Jeder Versuch lohnt sich, die Wirkung spürst du sofort.

Mach dir klar, was du willst: Du willst leicht leben! Du willst die Lebensfreude! Dazu müssen deine Passagiere NICHT verschwinden. Merke: Das Weghaben-Wollen ist ein erstklassiges Aufbaufutter! Nein, sie dürfen da sein – spielen aber keine Rolle mehr. Vielleicht werden sie angenehmer. Vielleicht werden sie kooperativ und helfen freundlich mit. Vielleicht behalten sie ihre Fratzen, doch du kannst sie dir ganz neutral anschauen, ohne dass sie dich erschrecken. Vielleicht schmelzen sie wie Schnee in der Sonne oder fallen wie vollgesaugte Zecken einfach so von dir ab. Vielleicht werden sie dir egal oder du bekommst Mitleid mit ihnen und kannst sie mit einem Segen und vielen guten Wünschen entlassen. Das alles kann passieren mit deinen Passagieren, wenn du sie einfach da sein läßt und ihnen keine Energie mehr gibst.

Und plötzlich spürst du, dass du dich wieder aufrichten kannst. Dass deine Schultern sich straffen, dein Blick sich aufrichtet und du in heiterer Gelassenheit erhobenen Hauptes und leichten Schrittes ins Licht hinaus trittst. Es meldet sich die Seinsfreude zurück wie eine alte Erinnerung aus glücklichen Kindertagen. Du hättest sie über all dem fast vergessen! Je öfter du das übst, desto mehr Leichtigkeit kannst du spüren, bis du schwerelos, mühelos durchs Leben tanzt.


Christiane Schenke 2021

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