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Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'

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Ich bitte heute um Stille, um meinen wahren Willen fühlen zu können (13.09.2023)

Lichtreflexe vom Kirchenfenster, entdeckt in St. Ursula in Oberursel im September 2023 Lichtreflexe vom Kirchenfenster, entdeckt in St. Ursula in Oberursel im September 2023 | © Christiane Schenke

Autodiktat vom 11.9.23, transkribiert am 12.9.23

Heute ist die Lektion 254: “Lass jede Stimme außer GOTTES STIMME in mir still sein.“ Die ganze Lektion 254 lesen

Das passt zu dem Lied von Paul Gerhard, welches ich heute früh gehört habe: „Gib dich zufrieden und sei stille.“. Mir fallen nämlich spontan immer wieder Kirchenlieder ein, weil ich als Kantorentochter schon als Kind im Kirchenchor gesungen habe und deshalb viele Lieder und deren Texte tief in mir gespeichert habe. Oft passt das Lied, von dem mir der Titel oder eine Liedzeile  in Erinnerung kommt, total gut zur Tageslektion.

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Wovon handelt die Lektion und auch das Lied? Von der kompletten Demut des Mystikers, der alles geschehen lässt. Aber nicht ohne Grund. Er will etwas Besseres. Er weiß auch schon, dass es das Bessere gibt. Er will diese andere Erfahrung machen! Es ist die Freiheit der Gotteserfahrung. Heute lernen wir wieder ein wenig mehr, wie wir da hin kommen.

Mehr zum Liedtext siehe meine Anmerkungen am Ende dieser Seite.

Das Gebet, mit dem die heutige Lektion beginnt, bittet um die Bereitschaft, dass ich dazu eines Willens mit Gott werden möge. Die ganze Lektion 254 lesen

Das ist genau der Schlüssel, weil die Schöpferkraft unseres Bewußtseins immer mit unserem Willen beginnt.

Und wenn ich den Willen nur für Gott einsetze, entscheide ich mich, diesen Willen heute zu erfahren.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und dann wird euch alles andere hinzugefügt.“. [Die Bibel, Matthäus 6,33]

Was natürlich in der Konsequenz dazu führt, dass ich alle anderen Willen, auch meinen eigenen Ego-Willen, still werden lasse.

Wenn ich mich nicht dazu entscheide, wird nur mein Ego-Wille zu hören sein. Ich muss mich also entscheiden, still zu sein, mich zufrieden zu geben, mein Ego zum Schweigen zu bringen, aber ohne Gewaltanwendung, sondern einfach, weil der andere Wille tiefer ist, weil die Hingabe größer ist für das, was ich wirklich erfahren will, als für die schnell greifbaren, flüchtigen, vordergründigen Ziele vom Ego, die zuerst aufploppen.

Ich muss wissen, was ich wirklich will. Und wenn die Hingabe groß genug ist, werde ich es erfahren.

„Euch geschehe nach eurem Glauben.“. [Die Bibel, Matthäus 9,29]

Glauben und Willen sind dasselbe. Ich glaube an das, was ich will. Deshalb erfahre ich es ja auch. Wenn es nicht geschieht, war die Hingabe nicht groß genug, dann hatte ich doch noch einen eigenen Willen.

Wir werden heute daran erinnert, uns nicht von unseren Ego-Gedanken lenken zu lassen. Wir wollen einen Schritt zurücktreten, die Ego-Gedanken anschauen und dann loslassen. Das erfordert eine große Bewußtheit, sie erst mal zu bemerken und die Entscheidung zu treffen, so mit ihnen umzugehen. Das ist genau die richtige Lösung: sie nicht weg haben wollen – das verleiht ihnen Energie – sondern sich zufrieden geben und still zu sein. Dann spielen sie keine Rolle. Sie spielen keine Rolle!

Wir lassen sie los, indem wir sie „still vergehen lassen“, wie es im Kurs heisst.
Wir entziehen ihnen den Wert, indem wir nicht mehr in diese Gedanken investieren.
Wir investieren keinen Willen mehr hinein. Sobald ich ein Fitzelchen Willen in irgendeinen Gedanken investiere, werde ich ihn erfahren, wird er mich beeinflussen.

"Wir wollen das nicht, was sie mit sich bringen würden. Und so beschließen wir nicht, sie zu behalten.". [Ein Kurs in Wundern, Ü-254.2:3-4]

Das ist gut ausgedrückt: Wir beschließen nicht, sie zu behalten.

"Jetzt schweigen sie und in der Stille, die geheiligt ist durch SEINE LIEBE, spricht Gott zu uns und berichtet uns von unseren Willen, da wir die Wahl getroffen haben, uns an IHN zu erinnern.". [Ein Kurs in Wundern, Ü-254.2:5-6]

Und das ist heute mein Wille, mit einem offenen Geist, einem weiten Fokus, durch den Tag zu gehen, und den Tag zu nutzen, nichts anderes zu wollen.

Wünsche sind vom Ego. Das Ego will so mancherlei und anderes will es nicht. Aber der einzige wahre Wille ist von Gott. Lerne heute, das zu unterscheiden und den Unterschied zu fühlen.

Versuche heute einfach mal, einen wunschlosen Tag zu verbringen.
Und warte, was passiert.

Amen.


Anmerkung zum Liedtext:

Wie bei vielen Kirchenliedern fällt mir auch hier Folgendes auf:
Es gibt Strophen, die ganz klar von der Erfahrung auf der Ebene des reinen Geistes (Spirit) berichten, ebenso wie der Kurs in Wundern. Es gibt aber auch immer wieder Stellen, die der Kurs als Ebenenverwechslung bezeichnen würde, zum Beispiel, wenn das, was ich bin, mit dem Körper (Leib) gleichgesetzt wird oder/und der Tod als Erlösung dargestellt wird. Das betrifft hier die Strophen 13 und 14. Aber das ist ein anderes Thema, das ich später mal näher beleuchten werde. Hier geht es zum Liedtext


Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.


Christiane Schenke 2021

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