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Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'

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Heiligkeit und Sünde neu definiert (12.10.2023)

Bedeutung neu erfahren Bedeutung neu erfahren | © Christiane Schenke

Diktat vom 12.10.2023, transkribiert am 12.10.23

Im Kurs in Wundern geht es immer um etwas Geeintes. So steht zum Beispiel in der Lektion 283: „So bieten wir denn allen unseren Segen an, indem wir uns voll Liebe mit der ganzen Welt vereinen, die unsere Vergebung eins mit uns gemacht hat.“ Ü-2.283.2:2

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Es geht immer um etwas Geeintes. Und wenn ich mir Gedanken mache, wie ich heute in diesem Geist handeln soll, ist natürlich klar, dass mein Handeln diesem EINEN unterstellt wird.

Ich kann mir das auch so vorstellen, dass ich immer in EINER Erfahrung bin und dass es immer um die Erfahrung geht und um das, was ich von innen nach außen ausstrahle. Es geht also darum, dass meine Erfahrung eine friedliche ist. Und das ist ja auch für jegliches Handeln die beste Bedingung, weil eine stressfreie Hormonlage und ein friedlicher Geist ja zu unvoreingenommenen Antworten und zu neuen kreativen Lösungen kommen kann. Aber es ist ganz wichtig, dass es nicht vordergründig darum geht. Das ist nicht das Ziel. Das Ziel ist immer diese geeinte Erfahrung.

Und heute in der Lektion 285 wird diese Erfahrung als Heiligkeit bezeichnet.

„Meine Heiligkeit leuchtet heute hell und klar.“ Ü-2.285

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Das Wort Heiligkeit ist für manchen vielleicht sehr irritierend, weil im üblichen Verständnis mit Heiligkeit profane Dinge, also weltliche Dinge, von göttlichen Dingen, wie Kirchen, Altäre, Sakramente, Abendmahlskelche und ähnliches mehr unterschieden wird. Und natürlich auch: Nur Gott ist heilig, der Mensch ist sündig. Und dies wird hier komplett in einem anderen Licht gesehen. Dieses Denken verlassen wir ja komplett.

Wir verlassen die Welt der Dinge, wir verlassen die Welt der Dualität, der Trennung zwischen Gott und Welt. Wir wollen ja in dieses Eins-Machen finden. Wir wollen die Erfahrung des Eins-Gemachtseins finden. Und dieses Eins-Machen ist etwas Heiliges, was natürlich von Gott ausgeht, nicht von Menschen. Heilig bedeutet für mich "heil in Gott".

In Gott heil sein ist EINS, ist geheilt sein zu dieser geeinten Erfahrung. Mein Geist wird geheilt, meine Erfahrung wird geheilt.

Und drum steht ja auch gleich am Anfang:

"Heute wache ich mit Freude auf und erwarte, dass nur die glücklichen Dinge Gottes zu mir kommen. Ich bitte nur sie zu kommen. Und mir ist klar, dass meine Einladung von den Gedanken beantwortet werden wird, denen sie von mir gesandt wird." Ü2.285.1:1-2 | Die ganze Lektion 285 lesen

Dieser letzte Satz ist ganz wichtig, weil der beschreibt, wie unser Bewusstsein funktioniert. Mein Wille, mein Wollen steht am Anfang. Und danach kommt die Erfahrung.

Hier bitte ich, die Heiligkeit zu mir zu kommen. Ich lade die glücklichen Dinge zu mir ein, weil ich meinen Gedanken die Heiligkeit gesandt habe. Und meine Gedanken antworten auf die Einladung, indem sie mir glückliche Erfahrungen eingeben. Weil ich ja sofort meine Gedanken erfahre. Ich schicke einen Wunsch aus. Und das tue ich immer.
Das ist hier nichts Besonderes in der Lektion heute. Ich muss es mir nur hier mal bewusst machen. Ich schicke einen Wunsch aus. Und er wird mir Antwort bringen. Er wird mir davon künden. Er wird mir die Nachrichten dazu bringen.

Jeder Gedanke, den ich denke, wird durch einen tiefsitzenden Wunsch von mir ausgelöst. Das ist schon mal ein ziemlich wichtiger Zusammenhang, den wir langsam lernen sollen, obwohl der ziemlich schockierend ist am Anfang.

Denn Jeder würde sagen: Ich will doch gar nicht diese verletzenden Gedanken denken, die mich so unglücklich machen. Aber Jeder muss es lernen, dass er sie offenbar denken WILL.

Man denkt normalerweise, dass seine Gedanken unkontrollierbar sind. Aber hier haben wir die Möglichkeit, glückliche Gedanken kommen zu lassen, die eigentlich da sind, wenn wir aufhören, UNSERE Gedanken zu denken. Weil die Heiligkeit da wäre, wenn wir nicht "profan-darüber-hinwegdenken" würden.

Unser Denken ist profan, wie die Welt das als normal versteht. Unser Denken ist von einem getrennten Ich, von einem Ego, von einer Persönlichkeit, die immer für ihre eigene Sicherheit sorgen will und für ihr eigenes Durchkommen, Auskommen und Stabilität. Und deswegen Gedanken denkt, wie sie das schaffen kann. Damit ist unsere Person unentwegt beschäftigt.

Aber hier geht es ganz klar darum, die Person zu verlassen. Es geht nicht darum, die Person als heilig zu erklären. Ganz wichtig, es geht nicht um die Person – es wäre blasphemisch, in dem Zusammenhang von Heiligkeit zu reden.

Hier geht es darum, die Person hinter sich zu lassen und unseren Ursprung in uns zu erkennen, der von Grundsatz her heilig ist. Und je mehr ich die Person zurücklasse, desto mehr werde ich in die geeinte Erfahrungen finden, auch in all meinem Tun. Selbst wenn immer wieder auch Reflexe der Person hochkommen, die mir sagen: Hier musst du aber mal widersprechen. Das geht mir täglich auch immer wieder so.

Aber ich merke es und spürte zum Beispiel gestern ganz klar als Beobachter, dass ich das jetzt offenbar will. Und dieses schon mal zu erkennen –  schau dir das mal an, du willst das doch – hat zumindest dazu  geführt, dass ich gestern erst einmal tief Luft holen konnte und dass ich meine Vorbehalte nicht sofort rausplautzen musste, sondern sie ruhig rüberbringen konnte, was dann bei meinem Gegenüber auch zu einer verständnisvolleren Reaktion geführt hat.

Es ist also für die ganze Welt gut und wichtig – für unsere Welt, in unserem Geist, die wir erfahren – dass wir uns in die Heiligkeit hineinüben, in dieses Heile, in den Heiligen Geist.

Und wer hilft uns dabei? Nicht wir allein tun das, der Heilige Geist. Einige bezeichnen ihn als den Heilen Geist. Ach, er hat so viele Namen, der Tröster, die Kommunikationsverbindung.

Ich lese gerade gnostische Bücher. Da wird er als die Mutter bezeichnet,, als eine Kraft, die zur Offenbarung drängt, die wirkt in Richtung Offenbarung.
(Aus dem Vorwort zu "Erlöser und Erlösung - Texte aus Nag Hammad: Vollständige Texte neu formuliert und kommentiert von Konrad Dietzfelbinger")

Und das ist uns auch im Kurs gesagt, sie ist dein Lehrer, sie leitet dich an, diese Stimme. Der Heilige Geist, es ist ja auf geistiger Ebene weder männlich noch weiblich.

Interessant fand ich, dass er im gnostischen Phillipusevangelium  als „die Heilige Geistin“ bezeichnet wird. Also eine mütterliche Kraft, zu der ich wie ein Kind kommen kann und sagen kann: Schau mal, ich will doch das und es klappt nicht. Und dann sagt die Mutter: Ja, das ist gut, dass du das willst, aber schau doch mal, du hältst doch das Werkzeug falsch rum, das kann doch gar nicht gehen. Nimm das mal so rum und mach das mal so und dann wird es klappen.

Und was sagt der Heilige Geist? Vergib und heile, vergib, vergib, vergib.

Und mein gestriges Innehalten und mir klar zu machen, dass ich jetzt angreifende Gedanken denken WILL und sie auch dem scheinbaren Verursacher mitteilen WILL, war ja gestern schon mal zumindest ein Infragestellen. Und dann kann ich die Mutter fragen, wie es wirklich geht. Und diese liebevolle Mutter, die Kraft, die zur Offenbarung drängt, wird mir immer zeigen, wie es funktioniert.

Gedanken zu der Einleitung „Was ist der Heilige Geist“ aus "Ein Kurs in Wundern":

Diese Vereinheitlichung der Erfahrung; diese einsmachende Erfahrung, ist das Vollständigsein. Ich höre  dieses Einsmachen raus und mir ist beim Lesen bewusst geworden, ich beziehe das Außen mit ein. Ich mache das, was ich erfahre, mit zu diesem Einssein. Ich hole das alles zu mir zurück.

Alles, was ich im Außen sehe, wird dann zu etwas Glücklichem, weil ich es umhülle mit der Heiligkeit. Das kann ich jetzt fühlen. Wir wollen üben, das zu fühlen. Ich kann das jetzt fühlen, wie ich das umhülle und wie schön das ist. Alles, was ich denke, wird umhüllt von dieser Heiligkeit und kommt zu mir zurück.

Es kann nichts zwischen mich und meinen Gott, zwischen mich und meinem Gewahrsein der Heiligkeit drängen, wenn ich das heute beherzige.

Und nochmal zurück zu dem Heiligen und Profanen.

Meine Gedanken sind diese profanen Dinge der Welt, mit denen ich die Heiligkeit nicht wahrnehmen kann. Und nur das ist gemeint mit Sünde!

Der Inhalt der Gedanken ist überhaupt nicht damit gemeint, ob ich jetzt selbstgefällige Gedanken denke oder genusssüchtige Gedanken oder egoistische Gedanken. Da muss ich nicht innerhalb der Gedankeninhalte in Sünde und Gutsein unterscheiden. Alles was sich zwischen mich und Gott drängt, ist profan.

Und Sünde muss genauso wie Heiligkeit neu definiert werden.

Sünde ist einfach nur : Das Ziel zu verfehlen und nicht die gewünschten Wirkungen hervorzubringen.

Einfach nur als das Werkzeug falschherum zu halten. Und deswegen nicht das Ziel zu erreichen.

Und die Mutter (siehe Beispiel oben) würde dir sagen: Halt das Werkzeug doch richtig herum und dann funktioniert's.

Und unser Job ist nur, dieses Schöne zu fühlen und das Fühlen auszudehnen. Dieses Gefühl allein zu wollen, einmal nur das zu fühlen und dann immer tiefer reingehen mit der Zeit.
Das wünsche ich uns allen, dass uns dieses Gefühl bewusst wird, dass wir es wahrnehmen, dass wir es fühlen und ausdehnen können, dass wir uns immer größer, immer weiter, immer offener dafür machen, weil wir erkennen, dass es das ist, was wir wirklich wollen.

Auch wenn diese Gedanken des Kurses für einen weltlichen Geist total weltfremd klingen: Das Gefühl hat immer recht, das Gefühl gibt uns immer recht!

Amen.


Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.


Christiane Schenke 2021

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