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Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'

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Die Schau Christi (30.12.2023)

Die Schau Christi  ‒ mit dem geistigen Auge schauen Die Schau Christi ‒ mit dem geistigen Auge schauen | © beate bachmann auf Pixabay

Autodiktat vom 04.08.2023, transkribiert am 30.12.2023

Schon als Kind habe ich in der Kirche gelernt, dass, wenn ich einem Mitmenschen helfe, ich in ihm Christus helfe.

Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Die Bibel, Matthäus 25, 36

Dem Mitmenschen in seinem Leid zu helfen, ist auf der Ebene der Religion und der Ethik ein Akt der Nächstenliebe; ein Akt der Brüderlichkeit, so wie die selbstlose Hilfe des barmherzigen Samariters.

Mit "Ein Kurs in Wundern" lerne ich, dass die Hilfe nicht (zuerst) im Tun, sondern in einer neuen Sichtweise auf den Mitmenschen liegt! Diese neue Sichtweise ist die "Schau Christi". Welche Gedanken, welche Erfahrung, habe ich mit dieser neuen Sichtweise?

Wie verstehe ich die Schau Christi, wie sie der Kurs lehrt?

Laut Glossar von "Ein Kurs in Wundern" ist die Schau Christi die Wahrnehmung Christi oder des Heiligen Geistes, die über den Körper hinweg zum Reinen Geist schaut, der unsere wahre IDENTITÄT ist. Es ist die Schau der Sündenlosigkeit, durch die die wirkliche Welt gesehen wird (siehe Glossar zu EIN KURS IN WUNDERN" von Kenneth Wapnick).

Anfangs (2018, zu Beginn meines Kurslernens) verstand ich es gar nicht. Ich konnte mir das nicht vorstellen, wie es sich anfühlen soll, durch die Schau bzw. mit der Schau Christi die Welt wahrzunehmen. Aber in diesem Jahr 2023, das morgen zuende geht, durfte ich dies mal einen kurzen Augenblick erfahren!

Zunächst noch eine Anmerkung. Im Kurs wird immer von „dem" Christus gesprochen – das hatte ich zuvor noch nie so in der Kirche gehört. Es ist in der Kirche immer von „Jesus Christus“, von „Jesus“ oder von „Christus“ die Rede, aber nicht von „dem" Christus. Als ich dies das erste Mal in einem Podcast gehört hatte, habe ich direkt noch mal zurückgespult und es noch mal angehört, weil ich dachte, ich hätte mich verhört. Aber ich habe wirklich ganz klar gehört: „der Christus“.  Im Kurs ist es DER Christus, EINE SOHNSCHAFT, der wir uns wieder anschließen können, deren Eigenschaften wir uns alle teilen. Dies zu erfahren ist bereits die neue Sichtweise.

Dabei geht es aber gar nicht mal in erster Linie darum, die Sachen zu tun, die Jesus getan hat. Das ist vielleicht die zweite Sache, die darauf folgt. In der Hauptsache geht es darum, zu lernen, wie er zu schauen. Mit ihm zu schauen. Und überall "den Christus" zu sehen. Und das nennt sich "die Schau Christi". Die Erlösung des Bruders geschieht zuallererst durch meine neue Sicht- und Herangehensweise, durch meine Selbsterkenntnis, Teil der Sohnschaft, Teil des Christus zu sein und ihn überall zu sehen; überall nur auf mich selbst zu schauen, auf unerlöste Anteile von mir.

Im Kurs erklärt mir Jesus meine Aufgabe mit den folgenden Worten:

Du bist meine Stimme, meine Augen, meine Füße, meine Hände, durch die ich die Welt erlöse. Das SELBST, von DEM ich zu dir rufe, ist nur dein eigenes. Zu IHM gehen wir gemeinsam.Ein Kurs in Wundern, Ü I, Fünfte Wiederholung, Einleitung, 9:3-5

Wenn ich nicht mehr meine eigenen menschlichen Augen verwenden will, wenn ich nicht mehr mein eigenes menschliches Denken verwenden will, wenn ich nicht mehr meine eigenen menschlichen Gedanken verwenden will, wenn ich mir alles geben lasse, dann nehme ich die Sühne für mich an. Das heißt, ich will mir alles zeigen lassen, wie es wirklich gemeint ist. Ich vergebe sogar der Tatsache, dass ich mich hier als menschlicher Körper, als Person, wahrnehme. Ich alles von mir los. Und dann bekomme ich alles für den Christus, mein wahres Selbst. Denn mein großer Bruder Jesus gibt mir die Augen, die Ohren, den Mund, das Herz. Er benutzt mich dafür, dass ich diese neue Sichtweise in die Welt trage.

Und dieser Prozess sei nicht umkehrbar, so hat es mir eine Zuschauerin als Kommentar unter dieses Videos geschrieben.

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Nach ihren Worten kehrt jemand, der die Schau Christi erfahren hat, nicht mehr in sein Alltagsbewußtsein zurück. Dann lebt man den Rest seines Lebens in dieser Schau, in der wirklichen Welt. Ich durfte diese Wahrnehmung kurz machen, bin aber wieder in mein Alltagsbewußtsein zurükgekehrt.

Es gibt eine Art, in dieser Welt zu leben, die nicht hier ist, auch wenn sie es zu sein scheint. Du veränderst deine Erscheinung nicht, obschon du öfter lächelst. Deine Stirn ist heiter, deine Augen blicken ruhig. Und diejenigen, die wie du die Welt durchschreiten, erkennen die Ihren wieder. Diejenigen aber, die den Weg noch nicht gesehen haben, werden dich auch wiedererkennen und glauben, dass du bist wie sie, wie du es vorher warst.Ein Kurs in Wundern, Ü I, 155:1

Ich vermute, dass ein Leben in der Wahrnehmung der wirklichen Welt dasselbe ist, was die Mystikern als "Leben aus der Gnade" bezeichnen oder "Leben aus dem Geist": eine Umkehr im Denken, die dauerhaft ist, eine Vergebung, die dauerhaft ist. Der Zustand tritt ein, wenn wir die Vergebung dauerhaft darauf ruhen lassen und sie nicht immer gleich wieder weg nehmen.

Ich hatte in diesem Zustand, den ich in dem Video beschreibe, so kurz er auch wahr, das Gefühl, dass ich selber nichts mehr mache. Das habe ich alles nicht durch Denken erfahren. Das ging ohne Denken, ohne meinen Filter habe ich das erfahren. Direkt. Eine geistige Schau, die mir gegeben wurde.

Dann würde man in der Schau Christi ja komplett ohne Filter leben, komplett aus dem Einheitsbewusstsein leben. Kann man da noch denken, kann man da noch in der Welt agieren?
Da stellen sich einige Fragen. Wie viele Menschen gibt es, die aus der Gnade leben? Wie machen die das? Sind das Erleuchtete? Wie viele Erleuchtete gibt es überhaupt? Wer stellt solche Fragen? Das ist natürlich mein Ego, mein Eigenwille.

Einer, der erleuchtet ist, fällt nicht mehr zurück in sein altes Denken. Auch nicht unter Stress, auch nicht, wenn er eine schlimme Nachricht bekommt, auch nicht, wenn er angegriffen wird.
Warum kann er so gelassen auf alles schauen? Weil er eine andere Sichtweise hat.

Da tun sich viele Fragen auf und ich muss an der Wurzel beginnen. Ich muss im Kurs noch mal alles über die Schau Christi und die wirkliche Welt lesen.

In Kapitel 20 „Die Schau der Heiligkeit, VIII, „Die Schau der Sündenlosigkeit“ lese ich den letzten Absatz, mit dem dieses Kapitel endet. Das beschreibt das, was ich schauen durfte und gibt mir die Antwort. "Denke nur einen Augenblick darüber nach.", werde ich hier liebevoll aufgefordert. Ja, das werde ich wohl noch öfter tun.

Wenn du das angeschaut hast, was erschreckend schien, und gesehen hast, wie es sich in Anblicke der Lieblichkeit und des Friedens wandelt; wenn du auf Szenen der Gewalt und des Todes geblickt und gesehen hast, wie sie sich in ruhige Ansichten von Gärten unter freiem Himmel mit klarem, lebenspendenden Wasser wandeln, das fröhlich in hüpfenden Bächen neben ihnen dahin fließt, die niemals versiegen: Wer muss dich dann noch überzeugen, die Gabe der Schau anzunehmen? Und nach der Schau, wen gibt es, der ablehnen könnte, was danach kommen muss? Denke nur einen Augenblick darüber nach. Du kannst die Heiligkeit schauen, die Gott seinem Sohn gegeben hat. Und nie brauchst du zu denken, dass es etwas anderes für dich zu sehen gibt.Ein Kurs in Wundern, T 20, VIII:11

In dieser Schau wurde mir gezeigt, dass die unerlösten Anteile von mir erlöst sind, dass ich erlöst bin, dass wir alle erlöst sind.

Und was hilft das dem Bruder in seinem Leid? Zur konkreten Hilfe werden wir dann aus diesem Geist heraus angeleitet werden. Was es konkret ist, wird uns gesagt werden. Das geschieht dann ohne unseren Eigenwillen. Wir werden mit dem, was wir tun, die Agape heilend über alles hinwegfließen lassen. Ganz ohne Angst, mit einem reinen, vor Glück überfließenden Herzen. Weil wir sehen, wer wir wirklich sind.
"Liebe, und dann tue, was du willst." (Augustinus)


Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.


Christiane Schenke 2021

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