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Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'

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Der strafende Gott ist ein Denkfehler (05.01.2024)

Unheil - die Strafe Gottes? Unheil - die Strafe Gottes? | © Gerd Altmann auf Pixabay

Autodiktat vom 10.11.2023, transkribiert am 05.01.2024

Gottes Gerechtigkeit in der Bibel

Gottes Gerechtigkeit in der Bibel bedeutet nicht etwa, dass alle die gleichen Rechte haben oder dass dafür gesorgt wird, dass es auf der Welt allen gleich gut geht oder dass man hier auf dieser Welt Rechtsprechung macht, sondern die Früchte des Geistes zu erfahren, die Früchte der geistigen Ausrichtung zu erfahren. Gottes Gerechtigkeit ist dasselbe wie „an den Früchten wirst du sie erkennen“.

Wenn in der Bibel von der Strafe Gottes die Rede ist, lese ich das jetzt so, dass die Menschen die Folgen ihrer Gottlosigkeit ernten werden. Das ist aber nicht die Strafe Gottes, sondern einfach eine Folge ihrer eigenen Entscheidung.

Da gibt es so viele Beispiele in der Bibel. Ich lese gerade Zefanja 3 im Alten Testament, da wird eine gottlose Stadt beschrieben und wie die von Gott bestraft wird. Aber die Strafe liegt einfach in ihrer eigenen Gottlosigkeit. Ein strafender Gott, der sie vernichtet, den gibt es nicht, sondern sie strafen sich selbst durch ihre Gottlosigkeit. Ein Gott, der sie vernichtet, ist ja schon wieder reininterpretiert.

Es gibt keinen strafenden Gott. Die Erfahrung einer Strafe resultiert aus der Gottlosigkeit; ist die Folge der Gottlosigkeit. Es ist also keine Strafe, sondern eine Folge.

Gott ist nur Liebe, wenn ich aber gottlos sein will, werde ich Angst und alle ihre Folgen erleben. Das als „Strafe Gottes“ zu bezeichnen, ist eine Verdrehung.

Gottlosigkeit heißt, sich gegen Gott zu entscheiden und nicht mit Gott rechnen und ein Leben nach eigenen Vorstellungen, ohne Gott, zu führen – wo man sich selbst als Führungs- und Leitungsinstanz einsetzt, anstelle von Gott.

Nehmen wir doch jetzt mal für Gott das Wort „das Gute“ und für die Gottlosigkeit das Wort „das Böse“.

Wenn man jetzt sagen würde: Ein Mensch, der sich gegen das Gute ‒ für’s Böse ‒ entschieden hat, wird jetzt vom Guten dafür bestraft. Das Böse, was er jetzt erfährt, ist die "Strafe des Guten". So formuliert klingt das absurd. Das kann nicht sein. Das Gute ist und bleibt das Gute, sonst wäre es nicht das Gute.

Und wenn ein Mensch sich dagegen entscheidet, also für das Böse, erfährt er die Folgen seiner Entscheidung für das Böse und nicht die "Strafe des Guten". Wie kann denn das Gute sein Gegenteil, das Böse, hervorbringen? Ein richtig gravierender Denkfehler ist das, diesen strafenden Gott als Instanz in die Bibel aufzunehmen.

Ich lese über diesen strafenden Gott gerade bei Zefanja 3, da wird das beschrieben. Aber da steht ja nicht einfach da, dass Gott auf Knopfdruck die Menschen ändert, dass sie sich zu ihm bekehren. Die wollen gottlos sein.

Die Folgen des Bösen kommen nicht vom strafenden Guten. Das ist ja wirklich doppelt verdreht, an so was zu glauben.

Wir können auch sagen, Gott ist das Wahre, Ewige und Heile (zu erfahren als Wohlsein). Die Gottlosigkeit ist das Illusionäre, Begrenzte, Kranke (zu erfahren als Unwohlsein und Missklang in meiner Erfahrung).  Die Erfahrung von Illusionen, Begrenztheit und Unwohlsein kann doch nicht die Strafe des Wahren, Ewigen und Heilen sein!

Licht und Dunkelheit sind auch so ein gutes Beispiel. Man würde niemals sagen, die Dunkelheit ist die Strafe des Lichts. Das wäre genauso sinnlos wie der strafende Gott.

Mein Erleben ist immer eine Folge meiner bewussten Entscheidung ‒ meines freien Willens. Gott kann nicht unseren freien Willen ändern, da er uns mit voller Freiheit geschaffen hat.

In der Bibel ist immer von Gottes Gerechtigkeit die Rede. Und Gottes Gerechtigkeit ist dieses Gesetz: Ich erfahre die Wirkungen meiner Entscheidungen, meines Willens. Und wenn dann die Wirkungen schlecht sind, spricht man vom strafenden Gott...

Heil, heil sein in Gott, Heil, das Gegenteil von Unheil, was im Alten Testament geschildert wird. Das Unheil erfahre ich, weil ich mich aktiv vom Heil abgewandt habe. Das Unheil ist nicht die Strafe des Heils, sondern das ist mein freier Wille, mich aktiv gegen das Heil zu entscheiden, auch wenn es unbewusst ist, es ist meine Entscheidung. Das ist keine Strafe, sondern eine Folge.

Wir suchen alle unser Heil ‒ ob unbewusst oder bewusst.

Der Unterschied zwischen Bewusstheit und Unbewusstheit liegt darin, sich bewusst zu sein über seine eigene Suche. Derjenige, dem es bewusst geworden ist, weiß, was er sucht und wo er sucht.

Der, der sich nicht bewusst ist, sucht auch, denn wir suchen immer – unser Ziel ist es zu streben, er strebt auch. Eigentlich auch nach demselben wie der bewusste Sucher, aber er hat vermeintlich an anderen Stellen gefunden.

Der bewusste Sucher weiß schon, dass es dort nicht war. Der hat schon diesen Leidensdruck hinter sich oder diese Erkenntnis, diese Erfahrung. Darum hat er sich entschieden, es da zu suchen, wo es wirklich ist.

Die Suche ist immer die Suche nach Frieden, Liebe, Glück, Freude, Entspannung, Wohlbehagen und Inspiration.

Der unbewusste Sucher sucht es im Urlaub, sucht es im Feierabend, sucht es in Kulturveranstaltungen, sucht es in Hobbies.

Der bewusste Sucher weiß, dass das alles in Gott ist und dass er nur dorthin zu gehen braucht, um es zu finden. Das muss er sich auch immer wieder klar machen. Da hin zu gehen, wo es wirklich ist, lernt man mit der Vergebung in „Ein Kurs in Wundern“. Ich vergebe mir, das Heil in Situationen zu suchen, wo es nicht sein kann.

Ich mache mir immer wieder klar: „Ich weiß doch schon, wo es ist, und da gehe ich jetzt hin. Ich gehe zu Gott, ich fokussiere mich auf meine Verbindung zu Gott, dann fühle ich sofort all das, was ich suche.“.

Verschiedene Herangehensweisen in der Bibel und in „Ein Kurs in Wundern“

Ich mach zur Zeit tägliche Bibellese, erst einen Text aus dem Alten Testament und dann die Lektion von „Ein Kurs in Wundern“.

Im Alten Testament spricht über die Propheten angeblich Gott zu den Menschen und will sie zur Vernunft bringen. Es wird drastisch geschildert, dass die Verheerung, die sie erleben, die Strafe Gottes sei. Weil sie nicht zur Vernunft kommen, weil sie nicht hören, weil sie nicht mit Gott rechnen, sich nicht auf Gott ausrichten.

Im Kurs spricht Jesus zu dem Menschen, der versucht, sich auf Gott auszurichten. Also der suchende Aspekt im Menschen wird hier abgeholt und der Mensch wird angeleitet, seine wahre Natur im Geistigen zu erkennen und Gott zu erfahren.

Es ist also komplett anders herum.

In beiden Fällen ist die Intention der Texte eine Ausrichtung auf Gott.

Darum ist „Ein Kurs in Wundern“ mein Durchbruch zur Gotteserfahrung. Hier bekomme ich Hilfestellung, mich auszurichten, weil es immer NUR um die Ausrichtung auf Gott geht. Ich lerne, dass ich nichts anderes mehr will und bekomme Übungen (Lektionen), wie ich das erfahren kann.


Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.


Christiane Schenke 2021

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