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Blog 'Hier und jetzt und mit allen: Spiritualität'

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Läuterungsprozess (11.03.2022)

Mit "Ein Kurs in Wundern" begebe ich mich in einen Läuterungsprozess. Ich werde gereinigt und geklärt von geistigen Blockaden. Es scheinen viele zu sein - alte und neue, in vielen Varianten. Doch es sind nur verschiedene Spielarten eines einzigen geistigen Irrtums.  Und es gibt auf alle Fragen nur eine einzige sinnvolle Antwort. Wie sie lautet und wie der Prozess vonstatten geht, versuche ich heute zu beschreiben.

Jeden Tag bietet mir das Leben immer wieder neue Situationen an: geplante und unerwartete, erfreuliche und unangenehme, leichte und belastende.

Worum geht es dabei?

Es geht NICHT darum, OB ich sie erleben will.
Es geht NICHT darum, WIE sie sein sollten.
Es geht NICHT darum, WAS ich jetzt lieber erleben würde.

Es geht NUR darum, WIE ich sie erleben will. Alles, was ich darüber denke, spielt keine Rolle.

Die Situation ist, wie sie ist.

Es ist ein neues Angebot, mich zu entscheiden, wie ich darauf schauen will.

Warum geht es nur um diese eine Entscheidung?

Die Situation ist wie eine Frage, die meine Antwort erwartet. Die Antwort ist immer dieselbe: Ich lerne, mich zu entscheiden, in Frieden darauf zu schauen.  Solange ich diese Frage immer wieder in vielen Varianten täglich neu gestellt bekomme, lerne ich noch. Es wird die Zeit kommen, dass es keine Fragen mehr gibt, weil ich es gelernt haben werde.

Es ist zunächst eine Antwort im Geist. Eine Entscheidung. Die kleine Bereitwilligkeit, die Situation anders zu sehen, wie es „Ein Kurs in Wundern“ ausdrückt.

Jeder gefühlte Schreck, jede geistige Vereinnahmung, jeder scheinbare Angriff, jede Unzufriedenheit, jedes Urteil  zeigt bereits, dass ich die Antwort vergessen habe. Das Reiz-Reaktions-Schema ist blitzschnell (vor allem bei hochsensiblen Menschen).  Es fühlt sich erschreckend, unangenehm und eng an. Das ist ein sicheres Zeichen: Es wird Zeit, die Antwort in Erinnerung zu rufen. Denn die Antwort war und ist immer da.

Die Antwort ist der Geistesfrieden, den nur GOTT schenkt. Der Frieden, der höher ist als alle Vernunft. Der innere Frieden, den wir erleben, wenn wir das Reich GOTTES an die erste Stelle setzen.

"Suche Frieden und jage ihm nach!" (Ps. 34,15)

Nur im Geistesfrieden kann ich hilfreich sein.
Nur im Geistesfrieden fühle ich Verbundenheit und Liebe.
Nur im Geistesfrieden bin ich klar und wach als Beobachter.

Ohne Geistesfrieden bin ich von den Situationen absorbiert und werde mitgerissen, weg von GOTT.

Wie geht das?

Ich mache mir den Vorgang meiner Wahrnehmung bewußt. Ich erlebe mich in dieser Situation. Ich denke bestimmte Gedanken und  fühle bestimmte Emotionen. Das Denken und Fühlen löst weitere Reaktionsmuster, weitere Gedanken und Gefühle, aus - ein sich selbst bestätigender Prozess, der mir sehr wahr und wirklich erscheint. Aber nur erscheint. Denn mir wird klar, dass es nicht die Situation ist, sondern mein Erleben der Situation.

Die Situation an sich ist, wie sie ist.
Ich kann die Körperreaktionen bewußt wahrnehmen. Ich habe sie ausgelöst.

Das Reiz-Reaktions-Schema wird durchbrochen durch die Frage: Wozu dient es?

Die Situation dient zur Übung, im Frieden zu sein.

Die heutige Lektion (Lektion 70) ist: "Meine Erlösung kommt von mir" (die ganze Lektion online lesen). Sie zeigt sehr gut auf, dass ich den Schlüssel zum Erleben von Erlösung und Heilung bereits habe. Sie lehrt mich sinngemäß folgende Zusammenhänge:

  • In meinem Geist ist entweder Schuld oder Erlösung.
  • Schuld ist jedes Urteil, die ich in mir oder im Außen sehe.
  • Erlösung ist Freiheit von Schuld und Urteil, Auflösen von Anhaftung.
  • Wenn die Schuld in meinem Geist ist, ist auch die Erlösung in meinem Geist.
  • Die Erlösung ist meine Entscheidung und dadurch verfügbar.

Euch geschehe nach Eurem Glauben. Glaube ich an die Schuld oder an die Erlösung? Beides ist durch meine Entscheidung verfügbar!

Ich kann die Situation durchleben und all die Körperreaktionen darauf, im Wissen, dass es nur eine momentane Erfahrung ist. Ich kann eine kleine Lücke finden, in der mir die Erinnerung dämmert, dass ich entscheiden kann, wie ich darauf schauen will. Dass ich kein Opfer der Situation bin. Im Gegenteil, dass sie nach meiner Antwort ruft. Ich kenne die Antwort doch eigentlich schon längst. Habe aber meine Funktion, die Antwort anzuwenden, vergessen und fühle statt dessen die Unruhe, den Schreck, den Schmerz, die Wut, den Groll, die Angst. Das ist ok. Es muss aber nicht sein.

Wenn ich für einen Moment friedlich werden kann, kann ich lernen, die Situation anders zu betrachten. Es können neue Gefühle eingelassen werden. Dies ist ein Prozess, der über das Fühlen geht.

Ich kann es neu sehen. Es dämmert: Alles, was hier fehlt, ist Liebe. Deshalb fühlt es sich so schmerzlich an. Ich will, dass es geheilt wird.

Wenn ich das für einen Moment fühlen kann, rückt die Möglichkeit der Vergebung in Entscheidungsnähe.

Wem vergebe ich was?

Ich vergebe mir.
Ich vergebe meinen Bildern (die Situation oder die Person und meine Vorstellungen und Urteile).
Ich erkenne, dass ich durch Urteil verletzt, festgehalten oder eingegrenzt (gefangengenommen) habe.
Ich erkenne, dass es schmerzt.
Ich will Heilung empfangen und geben.
Ich vergebe, dass ich Schuld gesehen habe.
Ich möchte die Erlösung für mich und alle anderen.
Ich will GOTT an die erste Stelle setzen.
Ich will erkennen und fühlen, dass wir schon erlöst sind und ich Schuldgedanken loslassen kann.
Ich erkenne, dass ich entweder Schuld oder Erlösung erfahren kann und dass ich Heilung verhindere, wenn ich Schuldgedanken denke.
Ich will Frieden und Liebe fühlen und geben.
Ich bin dankbar über diesen Prozess und fühle dankbar die Verbundenheit.
Es kann uns in GOTT nichts geschehen. Dies gilt für alle.

Ich habe vor kurzem solch eine Erfahrung gemacht, indem ich die Vergebung nach Hoʻoponopono angewendet habe.

 „Ich liebe dich.
Bitte vergib mir.
Es tut mir leid.
Danke.“

Ich durfte erfahren, wie weh es tut, was ich über einen anderen Menschen denke. Dass ich dies eigentlich über mich selbst denke. Dass ich nur sehen kann, was ich in mir selbst habe. Dass ich dem anderen dankbar sein darf, dass er es mir gezeigt hat. Dass ich statt dessen lieben will. Dass die Vergebung für mich ist, damit ich friedlich, hilfreich und liebevoll sein kann. Mein Herz ging auf – für mich, für den anderen Menschen, für die Liebe, für das Leben. Das tat so gut. Ich fühlte, dass es die Wahrheit ist.

Die Worte sprechen macht es nicht. Sie zu fühlen und zu erfahren, läßt mich neu wahrnehmen. Ein immer tieferes Erfahren kommt durch die Übung. Dazu dient jede Situation. Nur dazu.


 Vielleicht hilft das folgende Video "Ho'oponopono - Full Song, Meditation, Prayer for Forgiveness" beim Einfühlen in diese Art der Vergebung:


Christiane Schenke 2021

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